Autor: Patricia Fabrice. 

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Glogger,

mit großer Verwunderung habe ich Ihr Faltblatt bezüglich der Strassennamenumbenennung gelesen.

Dazu möchte ich wie folgt Stellung nehmen:

 

1. Ist es richtig, drei Straßen umzubenennen, weil die Namensgeber überzeugte Nationalsozialisten waren?

Frage: Woher wissen Sie das? Gibt es Zeitzeugen?

Meine Großmutter hat mir aus der damaligen Zeit immer wieder erzählt, dass die Menschen ohne Parteizugehörigkeit, weder Arbeit noch essen bekommen haben und ansonsten in jeglicher Hinsicht vom Regime drangsaliert und ausgegrenzt worden sind.

Besteht nicht auch die Möglichkeit, dass diese Menschen nur so gehandelt haben, um ihre Familien zu schützen und zu ernähren?

Oder sie gegebenenfalls nur Mitläufer waren, wie viele andere auch?

(Jeglicher Bezug bzw. Parallelen zur heutiger Zeit (Corona und Meinungsfreiheit) sind rein zufällig)

Was wäre, wenn bei Ihnen in der Familie bzw. Ahnenlinie ein wenig tiefer gegraben würde und man würde ähnliches Verhalten Ihrer Vorfahren vorfinden?

 

2. Sie betiteln das Faltblatt als „Information zum Bürgerentscheid am 24.09.2023“

Allein durch Ihre Betitelung s.o. ist es keine Information mehr, sondern eine Manipulation, ebenso durch die beiden Grafiken, oben schwarz/weiß, allein die NS Fahne in roter Farbe und unten der Zug zum Hambacher Schloss Fest der Demokratie 1832.

Diesbezüglich freut mich sehr, dass Sie die Fahnenfarben der damaligen Bewegung beibehalten haben und verweise auf die Bedeutung derselbigen.

 

3. Dunkle Zeiten in Bad Dürkheim

Anbei ein kleiner Auszug aus „die Bedrängnisse Bad Dürkheimer Juden in der Nazizeit in der Kristallnacht 1938 von Georg Feldmann.

Es war im Sommer oder Herbst 1935, den genauen Tag weiß ich heute nicht mehr. Ich hatte wieder einmal einen Besucher anzumelden. Da IMBT gerade telefonierte, wollte ich mich zurückziehen, er aber bedeutete mir dabeizubleiben, weil das Gespräch gleich zu Ende war. Ich wurde dadurch unfreiwillig Zuhörer der letzten Gesprächsfetzen, wie IMBT sagte: Also, Pg. …, ich bin zwar als Bürgermeister Ortspolizeibehörde, aber ich weiß von nichts. Nun, ich wurde etwas stutzig, konnte mir aber keinen Reim aus diesen Worten machen. Am Abend des gleichen Tages besuchte eine Bekannte meine Eltern. Ein Verwandter von ihr war bei der SA und sie sagte: Stellt Euch vor, heute abend um 9 Uhr haben SA und SS Geheimantreten in Räuberzivil vor dem Faß, es geht gegen den Faßwirt STRENGERT. Nun war mir die Bedeutung jenes Telefongesprächs vom Vormittag klar. Es sollte quasi ein Volksaufstand vor dem Faß inszeniert werden, der gegen den Faßwirt STRENGERT gerichtet war und der Bürgermeister als Ortspolizeibehörde tat, als ob er nichts davon wußte und verbot der Polizei das Eingreifen. Den Grund für den „Aufstand“ wußte ich damals noch nicht. Erst später erfuhr ich, daß einführender Bad Dürkheimer Nazi herausgebracht hatte, daß STRENGERT bei einer jüdischen Firma Fleisch eingekauft hatte. Das war der Anlaß zu dem „Aufstand“. Was sich im einzelnen beim Faß an jenem Abend zugetragen hat, davon weiß ich nichts. Es muß schon ein ziemlicher Krach gewesen sein, STRENGERT soll blutig geschlagen worden sein und die Familie mußte am nächsten Tag das Faß räumen.
Nach dem Krieg hat STRENGERT die Stadt auf Schadenersatz verklagt, weil sie szt. als Ortspolizeibehörde in den Tumult nicht eingegriffen hat und der Hauptinitiator nicht mehr am Leben war. Die Sache endete mit einem Vergleich, und die Stadt mußte an Strengert eine bestimmte Geldsumme, damals noch in Reichsmark, zahlen[6]. Bemerkt sei noch, daß Richard IMBT später als Oberbürgermeister von Kaiserslautern (von 1938 bis April 1945) der Hauptverantwortliche für die Sprengung der dortigen Synagoge am 17. September 1938 war[7].

Meiner Meinung nach hat jeder heutzutage jemanden in seiner Familie und unter seinen Vorfahren, die entweder aktiv oder passiv an den Geschehnissen beteiligt gewesen sind. Es wäre sehr interessant, auch einmal bei den Familien und Menschen im Kulturausschuss und Stadtrat nachzuforschen und deren Vorfahren „unter die Lupe zu nehmen“.

Außerdem möchte ich an die Worte der Bibel erinnern: Johanns 8.7 … wer unter Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein….

 

4. Warum keine neutrale Berichterstattung sondern manipulierend und polemisch?

Am Ende hat der Stadtrat mit überwältigender Mehrheit beschlossen, unsere Straßen sollen nicht weiter nach überzeugenden Nationalsozialisten benannt sein. Wir wenden uns entschlossen gegen demokratiefeindliches und menschenverachtendes Gedankengut.

Wirklich?

Was haben Sie und die Stadt mit den Menschen gemacht, die sich während der Coronazeit entschieden haben, sich nicht impfen zu lassen, aus persönlichen, gesundheitlichen und ideellen Gründen oder aus wissenschaftlichen Schaden-Nutzen-Erwägungen?

Haben Sie da den Grundsatz der Demokratie wirklich gelebt?

Ich kann Ihnen unzählige Beispiele aufzählen, die dokumentiert wurden, wo diese Menschen ausgeschlossen und ausgegrenzt worden sind, sogar von der örtlichen Polizei gejagt und festgenommen worden sind. Meiner Meinung nach ein sehr menschenverachtendes Verhalten.

2 G war ebenfalls eine schlimme Ausgrenzung von Menschen und mit der sogenannten „Pandemie“ der Ungeimpften wurde eine regelrechte Hetzjagd auf diese veranstaltet.

Ja richtig, auch hier in Bad Dürkheim!!!

Eigentlich sollte jeder aus der Vergangenheit gelernt haben, stattdessen wurde die Spaltung der Gesellschaft auch hier in Bad Dürkheim in allen Facetten gerne gelebt und im Grunde genommen betreiben Sie es mit dieser Aktion heute immer noch.

Doch kommen wir nun einmal zu den Kosten:

Ich glaube nicht, dass sich der Stadtrat über die Gesamtheit und das gesamte Ausmaß der Kosten bewusst ist.

Es freut mich, dass Sie die anfallenden Gebühren weitgehend erlassen wollen und die Erwachsenen jeweils ein Gutschein von 25.- €uro erhalten werden.

Vielleicht reicht es für den einen oder anderen Privatmenschen, der mit den 25 Euro ca. für 30 Briefe das Porto bekommt, aber Sie haben die Gewerbetreibenden vergessen. Was ist mit den Kosten für Briefbögen, Visitenkarten, die Benachrichtigung aller Kunden und Lieferanten, wer bezahlt den Stundenlohn derjenigen, der die Änderung weitergeben muss, da reichen 25.- Euro in keinster Weise für den Aufwand geschweige denn für den erheblichen Zeitaufwand aus. Und es bleibt ja auch nicht bei den Kosten, auch die Lohnkosten der Menschen, die das ändern müssen, es geht ja weiter. Wie sieht es mit dem Änderungsaufwand innerhalb der Verwaltung und Behörden aus?

Wer kommt für diese Kosten auf?

Was hat die gesamte Faltblattaktion, die Beilage im Amtsblatt, insgesamt gekostet???

Natürlich nicht der Stadt, sondern dem Steuerzahler, und das sind wir. Es sind ja nicht Ihre Kosten, es ist ja nicht Ihr Portemonnaie, das belastet wird.

Sie, Herr Glogger, zahlten ja als Bürgermeister in der Stadt, die sie eigentlich vertreten sollten, nicht einmal Steuern, Sie wohnen ja nicht einmal hier!

Und ja, ich finde es richtig, dass man Ihre Entscheidung durch eine Bürgerinitiative in Frage stellt und einen Bürgerentscheid bewirkt. Das nennt man Demokratie!

Auch, wenn es Ihnen nicht gefällt und Sie dem mündigen Bürger sogar die Antwort vorgeben.

„Stadtrat und Bürgermeister empfehlen Ihnen somit, das Begehren der Bürgerinitiative abzulehnen und beim Bürgerentscheid mit Nein zu stimmen (Fettgedruckt, damit man es nicht übersieht!)!

Wie schäbig ist das denn bitte???

Das ist keine Demokratie, sondern massive Wahlmanipulation!!!

Sie sollten sich alle schämen und ich hoffe sehr, dass Sie alle von weiteren Recherchen der Bürger, bezüglich Ihrer Vorfahren und deren historischen Vergangenheit, verschont bleiben.

Sie haben mir meine Meinung zu diesem Thema und meine Entscheidung sehr leicht gemacht.

Ich werde definitiv der Bürgerinitiative meine Stimme geben und ich hoffe, dass es noch viele andere intelligente Menschen diesbezüglich gibt, die meine Entscheidung teilen.

Ich würde mich über eine Stellungnahme Ihrerseits sehr freuen und verbleibe

 

mit freundlichen Grüßen

Patricia Fabrice

Eine Bürgerin der Stadt Bad Dürkheim

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